Wie ich mein Traumgewicht erreicht habe – du kannst es auch schaffen!
Aktualisiert: 10. Aug. 2020
Meine Gewichts-Geschichte ist vermutlich älter als ich selbst. Ich kann mich an keine Zeit erinnern, zu der ich mich mal nicht mit meinem Gewicht beschäftigt hätte.
Als ich etwa 10 war, habe ich das Klischee des verwöhnten Einzelkinds perfekt erfüllt: Klein, pummelig und immer am Essen. Das fanden meine Mitschüler natürlich mobbenswert, weswegen ich damals schnell ins andere Extrem umgesprungen bin: 1,64m und 42kg. Ich habe von beidem mal Bilder mitgebracht (die Leistungsfähigkeit der damaligen Digicams trägt nicht zum Inhalt bei und ist daher bitte zu vernachlässigen 😉 ).

Aus beiden Extremen habe ich unspektakulär und ohne großen allgemeinen Lehrwert wieder herausgefunden. An meiner Awareness zu meinem Gewicht und zu meinem Aussehen hat sich aber seitdem nichts verändert:
Bei der Arbeit trug ich immer die kürzesten Röcke, um auch ja positives Feedback zu bekommen. Ich war süchtig nach Komplimenten, sagten sie mir doch das, was meine eigene Körperwahrnehmung nicht akzeptieren wollte. Und natürlich gab es immer viel Sport in meinem Leben. Und wenig zu essen.

Wie ich da raus gekommen bin? Ich habe diesen coolen Plan verfolgt:
1. Don’t
2. Give
3. A
4. Fuck!
Klingt unspektakulär? Ist es auch. Ist dadurch aber nicht automatisch einfach. Mir kam es so vor, als hätte sich mein Mindset zu dem Thema von jetzt auf gleich gewandelt.
Aber mit dieser Info kann ich natürlich keinen Blogbeitrag schreiben, deswegen hier essenzielle Punkte, die mich definitiv auf dem Weg zum Erfolg begleitet haben:
1. Don’t
Es gibt keine verbotenen Lebensmittel. Ja, ich versuche mich pflanzenbasiert zu ernähren, aber auch dieses Wort drückt schon sehr schön aus, um was es mir im Kern geht: Wenn mein Körper explizit nach etwas verlangt (und da ich weiß, dass das Gegenargument jetzt kommen kann: Ja, auch Schokolade!), dann enthalte ich es ihm nicht vor. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass mein Körper Oh, Schoki wäre jetzt toll denkt, aber ich glaube, dass er schon weiß, welche Nährstoffe er gerade braucht.

2. Give
Wenn man diesen Ansatz jetzt mal medizinisch betrachtet (und ich werde hier nur so tun), dann wird schnell klar: Das stimmt, solange du deinen Körper nicht austrickst. Klar, wenn der Insulinspiegel erstmal durch Süßigkeiten reguliert wird, dann möchte dein Körper mehr davon. Er denkt er braucht es. Aber da hat er nicht Recht.
Deswegen: Gib‘ deinem Körper das, was er braucht! Und zwar auf Basis dessen, was du weißt, dass er es braucht. Du kannst da ein bisschen die Mama spielen, die das beste für ihr Kind möchte. Und manchmal ist das Gemüse 😉
Ich habe letztes Jahr auf einem Yoga Retreat das Intermittierende Fasten kennen gelernt und halte das für ein wahnsinnig gutes Training für die Verbindung zwischen deinem Körper und dir.
Gib dir die Möglichkeit, Hunger zu spüren. Und wenn es (gutes!) Essen gibt, dann iss, bis du satt bist. Denn irgendwann wirst du wissen, was du brauchst, damit du bis zur nächsten Mahlzeit durchhältst.

3. A – wie Akzeptanz
Auch wenn das Thema natürlich meins ist, habe ich das lange beim Körperthema nicht umsetzen können: Akzeptiere, was ist. Dein Körper hat dich bis hier her getragen. Du kannst ihm dankbar dafür sein!
Für mich ist dieser Punkt einer der wichtigsten geworden. Während Corona habe ich erstmal die Kontrolle über mein Essverhalten verloren. Es gab andauernd Süßigkeiten, immer mal wieder Fleisch-Ausnahmen, Essen zu komischen Zeiten … und so weiter und sofort…
Und soll ich dir was sagen: Das ist ok. Ich bin ok, so wie ich bin. Und es ist sogar ok, wenn ich mich mal nicht ok finde oder mir das OK-Thema auf Körperteile geht, die ich biologisch nicht besitze.
Ich esse immer noch viele Süßigkeiten. Und rohe Champignons abends um 8. Aus Ayurveda-Sicht ist das keine gute Idee. Aber mir tut es gut. Und wenn es mir nicht gut tut, dann merke ich zumindest das.
Und soll ich dir was sagen: Das hat mich dazu gebracht, nicht mehr auf die Waage zu steigen. Ich schaue mich morgens im Spiegel an und mache einen Check wie beim Yoga: Ich nehme wahr, was gerade ist, ohne es zu bewerten. Und das ist ein unglaublich schönes Gefühl.
4. Fuck
Jaaaa, jetzt bist du neugierig, was hier kommt, nä?
Also, natürlich darfst du Sex haben! Ich möchte hier aber vom Seelenvögeln sprechen: Tu‘ dir gut! Oder lass‘ dir gut tun. Buche eine Massage, frage Freunde, was sie an dir schätzen, lies ein Buch.
Und mache etwas, das dich erfüllt. Das muss kein neuer Job sein, das darf auch das Hochbeet sein, das du immer schon mal anlegen wolltest. Zeige dir, wie wertvoll du bist, so wie du gerade bist. Du musst nichts mehr erreichen, um toll zu sein. Du bist toll, so wie du bist! Und welche Daumen sind schon so grün wie deine?
Hast du schon mal überlegt, deinen Daumen zu deinem Lieblingskörperteil zu machen? :)

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Am Ende dieses Beitrags ist es mir noch wichtig, ein paar Punkte loszuwerden:
· Ich möchte hier für keine Ernährungsform und für kein Körperideal Partei ergreifen.
· Wenn du ernsthafte Probleme mit deinem Gewicht hast, dann belasse es bitte nicht bei diesem Blogbeitrag, sondern hole dir Hilfe!
· Dieser Beitrag ist wie immer mit einem Zwinkern im Auge geschrieben. Ich bin gerade wirklich dankbar, nach so langer Zeit wirklich einfach mal nichts mehr auf mein Gewicht zu geben – und ich hoffe, von diesem Spirit konnte ich dir ein bisschen abgeben 😊