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Den eigenen Akku aufladen – Die Pausenchallenge

Aktualisiert: 20. Juni 2020

Es ist gerade 22:47 Uhr und ich wollte seit 47 Minuten im Bett sein. Weil ich morgen um 6 Uhr aufstehen wollte, um mein nächstes Yogavideo zu drehen. Aber ich sitze noch an meinen unrealistisch definierten ToDos, die ich mir vorgenommen hatte, fertig zu bekommen. Ehe die nicht fertig sind, gehe ich natürlich nicht ins Bett.


Klar, das führt dazu, dass ich morgen sicher nicht um 6 Uhr aufstehe, dass ich mein Video morgen nicht gedreht bekomme, dass sich das alles nach hinten rausschiebt und dass ich deswegen an einem weiteren Abend um 22:47 Uhr am Laptop sitzen werde, weil ich eben noch nicht fertig bin.


Kennst du Situationen wie diese?


So ehrgeizig ich bin, so schlecht bin ich auch darin, Pause zu machen. Dabei ist doch genau das wichtig, um die Leistungen zu erbringen, die ich doch so gerne bringen möchte.

Genau jetzt habe ich mir übrigens einen Schokoriegel geholt - vermutlich weil mein Körper denkt, dass er sich so einen kleinen Energieschub holen kann. Denn aktuell lade ich meinen persönlichen Akku immer nur noch zu 50% auf und bin nach einem halben Tag direkt wieder im Stromsparmodus... Aber damit ist jetzt Schluss! Ich starte jetzt mit meiner ganz persönlichen Pausen-Challenge und lade dich herzlich dazu ein, mitzumachen.

Denn wenn alle weniger tun, stehen uns in der Zeit auch weniger Leute mit ihren dringenden Themen auf den Füßen 😉


Das ist der Plan





Diese Challenge ist jetzt keine Step-by-Step-Anleitung. Vielmehr möchte ich dich motivieren, dir die Punkte, die für dich funktionieren, herauszupicken und in deinen Alltag zu integrieren. Wenn du für die Challenge einen Zeitraum brauchst, dann probiere es doch mal mit den nächsten 30 Tagen. Und dann gönne dir zu Beginn und zum Ende gerne jeweils einen Check-In: Wo stehst du gerade? Wie geht es dir damit? Für wie anstrengend hältst du deinen Alltag?


Alles klar? Dann geht’s jetzt los mit meinen Impulsen:


Mache genau jetzt deine erste Pause

Lass‘ den Blogartikel hier ruhig kurz liegen. Ich werde ihn nicht löschen in den nächsten 5 Minuten, versprochen! Gib dir einfach einen kurzen Moment, schließe deine Augen und atme einmal tief ein und aus. Nochmal! Versuche mal, doppel so lang aus- wie einzuatmen. Scanne einmal durch deinen Körper und deinen Geist: Wie geht’s dir gerade? Bist du gesund? Zwickt es irgendwo? Bist du gut genährt oder fehlt es dir an irgendwas?


Eine Pause muss gar nicht lange gehen. Nimm‘ dir diesen Moment immer gerne wieder, wenn du gerade daran denkst.


Plane Pausen in deinen Tagesablauf ein



...und für diese Pausen planst du – nichts. Damit meine ich, dass du in dieser Zeit keine Spaziergänge machst, dass du nicht yogierst oder meditierst. Das alles wären wieder ToDos und die wollen wir ja gerade vermeiden. Lass‘ deine Pause einfach auf dich zukommen. Und wenn du dann Bock hast, einen Powernap zu machen: Fein. Wenn du gerne auf dem Teppich liegen und Musik hören möchtest: Super. Erlaubt ist, was dir gut tut. Und zwar nicht, wenn du planst, sondern genau in deinem Pausenmoment. Mach‘ das beste aus dieser Zeit ganz für dich.


Realistische ToDO-Listen

Plane deinen Tag doch gleich ein bisschen entspannter. Die Daumenregel lautet: Drei ToDos pro Tag. Andere würden sagen, dass alles, was du on top schaffst, Bonus ist. Damit möchte ich vorsichtig sein, denn ich kenne mich um kümmere mich dann um ganz viel Bonus, um am nächsten Tag weniger zu tun zu haben. Spoiler: Die Rechnung geht nicht auf.


Pausen fördern die Kreativität – Kreativität fördert Pausen




Für diese Idee kannst du die letzten beiden Impulse wunderbar kombinieren. Wolltest du schon lange mal wieder mit dem Tuschkasten malen? Hast du schon immer mal ein Buch oder ein Lied schreiben wollen?


Tue es! Und verliere dich gerne darin! Je tiefer du eintauchst, desto besser, je mehr du in den Flow kommst, desto entspannender. Lass‘ dich treiben, du hast Zeit. Gerne plane dir auch „tuschen“ als eins deiner drei ToDos für den Tag, dann ist die Zeit auch gleich geblockt. Du hast eine Pause danach eingeplant? Super! Hier kannst du nachspüren und schauen, was es mit dir macht, kreativ zu sein.


Vielleicht fällt es dir am Anfang noch schwer, deiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Das Schöne ist ja, dass du gar kein Buch/Lied schreiben und gar kein Bild tuschen musst. Also, was soll’s? Dann wird’s morgen was. Oder nächste Woche. Oder nie. Hauptsache, du hast Freude an dem, was du tust.


Atmen oder Wasser trinken

Ich habe auf meiner Apple-Watch eine App, die mich regelmäßig am Tag daran erinnert zu atmen. Und ich werde sie ab heute auch wirklich nutzen! XD


Neben dieser gibt es sicherlich noch ganz viele andere Apps, die dich daran erinnern können. Oder du stellst dir Timer auf deinem Handy dafür ein. Dein Atem holt dich, wenn du ihn bewusst beobachtest, immer wieder in den Moment zurück und beruhigt deinen Geist. Das ist wie eine Art Fast-Charger, wenn der Energieverbrauch gerade besonders hoch ist. Gönne dir gerne bis zu einmal stündlich eine Minute Atempause, um wieder bei dir anzukommen.





Ähnlich funktioniert das Konzept auch mit Wasser trinken. Huptsächlich geht es eigentlich darum, dich aus dem Hamsterrad zu reißen. Mach‘ was anderes und tue dir (wie hier beim Wasser trinken) bestenfalls noch was Gutes dabei!


Ich bin

Ein kleiner Trick, der mich kurz vor einer Burnout-Diagnose wieder zurück ins Leben geholt hat:


Ich war gerade mit dem Auto unterwegs zur Arbeit. Weil ich zu der Zeit pendeln musste, war ich immer vom Verkehr abhängig und der war an diesem Tag grausig. Es war also klar, dass ich sowas von zu spät ankommen und das erste wichtige Meeting verpassen würde.

Ich saß im Auto und ging gedanklich schon mal durch, was ich gleich alles nachzuholen und gleichzeitig zu tun hatte. „Dann muss ich dies, dann muss ich noch…“ – und auf einmal kam der erlösende Gedanke in meinen Kopf: „Jetzt muss ich erstmal Auto fahren.“


Stress machen wir uns dann doch eigentlich wie jedes andere Gefühl selbst, ganz besonders dann, wenn wir mal wieder an die Zukunft denken, in der noch so viel vor uns liegt.


Deswegen, wenn du das nächste Mal in einer besonderen Stresssituation bist, tue dir selbst den Gefallen und drücke gedanklich auf Pause: Wo bist du jetzt gerade? Was musst du genau in diesem Moment tun? Eine ganz simple Antwort auf diese Frage kann immer sein: „Und jetzt atme ich erstmal tief durch und entspanne mich wieder.“

Und dann geht’s weiter, aber dieses Mal ohne Glaskugel-„Das steht alles noch an“!


...

So, und wie versprochen werde ich diese Challenge selbst auch annehmen und dir nach meinen 30 Tagen von meinem Ergebnis berichten. Jetzt ist es übrigens 23:38 Uhr. Ich fange mal mit dem ersten Impuls an. Also, gute Nacht!

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